konzept

niemand mischt sich ein | zufallsindoktrinator#147

niemand hat macht | niemand kennt sich aus |
wir sind mächtiger als irrglaubt !

ausstellung | offener arbeits- und diskursraum | guerilla tour durch wien

ein projekt von niemand*

 

ausstellung | offener arbeitsraum | diskursraum | prozess
im künstlerhaus wird keine ausstellung, sondern ein offener arbeitsraum installiert, sowie ein prozess gestartet, der allen offen steht, und sich ständig verändert. zur eröffnung ist der raum minimalistisch eingerichtet mit verschiedenen arbeitsstationen : einige arbeitstische, ausgestattet mit papier, stiften, computern, druckern und beamern, stehen herum. skizzen, pläne, plots befinden sich am boden und an den wänden, umgeben von artefakten, manifesten, dokumenten und fragmenten aus der genealogie des zufallsindoktrinators sowie animierten textprojektionen zu inhalten der guerilla tour. aktivistinnen, ngos und zivilgesellschaftliche organisationen werden bereits im vorfeld eingeladen, sich am prozess zu beteiligen. während des ausstellungszeitraumes wird starsky mit einem variablen, durchlässigen,offenen team vor ort arbeiten, impulstalks, workshops und vermittlungsprogramme anbieten. ausstellungsbesucherInnen werden eingeladen, sich aktiv an den prozessen zu beteiligen.

projektions guerilla tour
höhepunkt des gemeinsamen arbeitsprozesses ist die guerilla tour : flüchtige texte aus licht, die durch die stadt ziehen, an ausgewählten orten kurz halt machen, um in kurzen pop-up performances texte auf architektur, objekten oder körpern sichtbar zu machen und schnell wieder zu verschwinden. am künstlerhaus beginnend, fährt ein team zu neuralgischen punkten in der stadt, an die orte der macht und der kapitalation, an die stätten der menschenrechte. feministische forderungen, die aktuelle regierung und die dominanz der finanz sind die themen der intervention. die genauen orte stehen zu arbeitsbeginn noch nicht fest, sondern werden der jeweiligen situation und politischen lage entsprechend im offenen arbeitsprozess gemeinsam entwickelt und durchgeführt. als artefakte und dokumente werden sie schliesslich in den ausstellungsraum reintegriert.

ausstellung
animierte text-projektionen | artefakte, bilder und texte aus dem zufallsindoktrinator | publikumsaktive installationen | propagandamaschine

arbeitsraum
arbeitstische, beamer, computer, drucker, tische und sessel, sofas, stadtpläne, papier, kartons, stifte, cutter, kleber, materialien für demo-schilder, usw.

guerilla projektion :
bus | pritschenwagen | autos | fahrräder | fussgängerinnen | großbildprojektoren analog und digital | laptops | controller | aggregate | hängungen | gerüste | gestelle | schwenk-arme

 

 


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projektbeschreibung detail

niemand mischt sich ein ist ein modul der serie zufallsindoktrinator, das von niemand* betrieben wird : temporäre guerilla-projektionen im öffentlichen raum. flüchtige texte aus licht, die die stadt überziehen. vorzugsweise an neuralgischen punkten, an orten der macht, der kapitalation, der kirche, des patriarchats, wo die optische umweltverschmutzung ihre höhepunkte erreicht und alle massenverdummungswaffen aufgefahren und in stellung gebracht werden, werden inhalte mittels text-projektion unübersehbar im öffentlichen raum platziert.

das prinzip des zufallsindoktrinators ist es, die inhalte der projizierten texte aus genau jenen phrasen und floskeln zu generieren, die sowohl den öffentlichen raum der stadt als auch die medien dominieren. diese werden als ausgangsmaterial verwendet, abgewandelt, verfremdet, zerpflückt, auf ihre tatsächlichen, mitschwingenden oder zugrundeliegenden bedeutungen hin abgeklopft, entblösst und entblättert. in dadaistischer manier werden sie dann in den öffentlichen raum zurückgeworfen, wo sie die ursprünglichen texte konterkarieren und paraphrasieren. andererseits werden eben jene ausgeblendeten inhalte in den öffentlichen diskurs eingebracht, die bewusst oder in vorauseilender governmentalität und unterwerfung an antizipierte, für wahr gehaltene tatsachen und realitäten aus der öffentlichkeit in die unsichtbarkeit diffundieren. zugleich kann dieser akt auch als anleitung zur selbstermächtigung gelesen und verstanden werden, als aneignung und wiedereroberung des öffentlichen raumes : niemand fragt um erlaubnis, niemand bekommt eine stimme, niemand wird sichtbar.

wer ist niemand ?
niemand ist eine multiple, polyverse persönlichkeit, die sich jede aneignen kann, die sich angesprochen
fühlt. jede kann mitmachen, jede könnte niemand sein. gleichzeitig steht niemand für all jene, die nicht jemand, also wichtig, bedeutend oder mächtig sind, für die ohne stimme, ohne gewicht, ohne macht und ohne sichtbarkeit im öffentlichen diskursraum. niemand befindet sich in eindeutiger opposition zum hegemonialen einverständnis, niemand ist immer marginal, randgruppe, minderheit oder seltsamkeit …
niemand ist dada. niemand ist temporär.
niemand ist ein langjähriges, offenes, flexibles und skalierbares politisches projekt, das immer
dann wieder auftaucht, wenn wahlkämpfe stattfinden, bestimmte ereignisse neue politische
richtungen vorgeben oder der öffentliche und mediale diskurs eine inhaltliche auffrischung
verlangt. niemand ist skalierbar : je nach finanziellen mitteln kann es als temporäre, flüchtige
kleinere oder größere aktion im öffentlichen raum stattfinden, bis hin zu einer weltweiten
kampagne für gleichberechtigung, menschlichkeit, grundrechte, menschenrechte, frieden,
gemeinsamkeit und gegen die allgewaltige kapitalation !

ziele
niemand ist eine anleitung zur selbstermächtigung, zugleich eine sichtbarmachnung marginalisierter
inhalte | menschen | haltungen im öffentlichen diskursraum, dessen öffnung und
erweiterung niemand betreibt. niemand wirft inhalte in die öffentliche debatte. niemand stört
die politische propaganda, niemand stört die kapitalation. niemand will sand im getriebe der
geübten kommunikation sein. niemand betreibt eine art wahlkampf, ohne anzutreten.
niemand ist eine demonstration gegen die kapitalation ! zu den waffeln !
niemand sucht verwandte, verbündete und internationale vernetzung und arbeitet an der
wegbereitung für globale interventionen und aktionen. niemand ist schnell, flexibel und
skalierbar. maximalversion wäre eine internationale kampagne mit worten, texten, plakaten
und projektionen im öffentlichen raum, stickern, bannern, demoschildern, spots im fernsehen,
radio, social media, artikeln und anzeigen in tageszeitungen und wochenblättern, webseiten,
blogs usw… eben : auf allen medialen kanälen.

beispiele
niemand ergreift das wort :
>> http://starsky.at/niemand-ergreift-das-wort/
its a shame :
>> http://starsky.at/its-a-shame/
one billion rising :
>> http://starsky.at/one-billion-rising-2018/
>> http://starsky.at/one-billion-rising-2017/
urban intervention :
>> http://starsky.at/category/outside/urban-intervention/

 

 


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offener arbeits raum | diskurs raum | impuls raum | prozess
besucherinnen des künstlerhauses betreten dieses eventuell in der erwartungshaltung eine
ausstellung vorzufinden, finden sich jedoch unvermittelt in einem offenen arbeitsprozess wieder,
bei dem sie eingeladen sind mitzumachen und sich auf verschiedenste weisen daran zu
beteiligen. arbeitstische, ausgestattet mit zetteln, stiften, computern, druckern, beamern …
stehen herum, umringt von diversen sitzgelegenheiten und sofas, die zum verweilen einladen,
pläne, skizzen und notizen liegen an boden und wänden, akteurinnen arbeiten an verschiedensten
arbeitsstationen und arbeitsschritten des prozesses vor ort und sind zugleich kommunikatorinnen,
die jene nicht abzusehenden prozesse moderieren und koordinieren. in diesen raum
werden an bestimmten tagen aktivistinnen, ngos, zivilgesellschaftliche organisationen und
charismatische, eigensinnige einzelpersonen eingeladen impulstalks zu bestimmten themen
zu halten, inhalte, orte oder routen einzubringen. sowohl im vorfeld als auch vor ort werden
verbündete gesucht und an der internationalen vernetzung mit verwandten personen, organisationen
und projekten gearbeitet.
in diesem gemeinsamen arbeitsprozess werden sowohl die inhalte entwickelt, als auch die
aktionsformen generiert, sowie die orte und routen für die guerillaprojektionen konzipiert,
formalisiert, materialisiert, organisiert, vorbereitet und aufgebaut. die höhepunkte dieses
offenen prozesses sind die guerilla-touren durch den öffentlichen raum und deren widerspiegelung
zurück in den ausstellungsraum in form von dokumenten und artefakten.

ausstellung
um diesen offenen arbeitsraum herum gruppiert sich eine art ausstellung, die sich aus der genealogie von niemand und zufallsindoktrinator speist : dokumente, artefakte und utensilien jener prozesse und inhalte umringen diesen arbeitsprozess in loser verbindung, als beispiele faktischer intervention, als werkzeuge, inspiration und sprungbrett für eigene, zu entwickelnde aktionsformen. im kino werden montagen und zusammenschnitte aus etwa 18 jahren zufallsindoktrinator sowie von diversen niemand interventionen gezeigt, auf wänden und stellwänden befinden sich zusammenstellungen dokumentarischer bilder, eine serie von animierten texten wird rundum in den raum projeziert und sukzessive durch die bei den touren im öffentlichen raum projezierten, dokumentierten und zusammengeschnittenen fassungen ausgetauscht oder ergänzt.der ausstellungsraum, der bei der eröffnung eine atmosphäre von lose und leere suggerierte, füllt sich zunehmend während des prozesses und wird durch diesen sukzessive erweitert, ergänzt und komplettiert : die ausstellung selbst erschliesst und entfaltet sich erst in ihrem
schlussbild am letzten tag.

bespielung | programm
besucherinnen, aktivistinnen, ngos und zivilgesellschaftliche organisatioen werden im vorfeld
eingeladen sich an diesen prozessen zu beteiligen und ihre inhalte und expertise in selbst
gewählter form beizutragen. während des prozesses wird es immer wieder impulstalks, workshops und diskussionsrunden geben, die diesen prozessen form und inhalt verleihen und sie zu aktionen verdichten.

 

 


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guerilla touren
im vorliegenden fall entsteht eine kleine serie ( 1-2 touren ) von textprojektionen im öffentlichen raum, die so plötzlich auftauchen, wie sie wieder verschwinden. eine anonyme mobile einheit von akteurinnen mit pritschenwagen, lkw, pkws und fahrrädern, bestückt mit analogen und digitalen projektoren, aggregaten, computern, controllern und operatörinnen, begleitet von bussen für publikum, schweift durch die stadt und platziert ihre texte kontextuell präzise als riesige projektionen an die orte der macht, der jeweiligen aktuellen auseinandersetzung oder der ermittelten mittelpunkte oder der präzisen addressaten für bestimmte themen. die fahrenden textprojektionen werden bisweilen von pop-up performances durchbrochen und verweilen an ausgewählten orten für einen moment. in den kurzen pop-up performances werden texte durch die architektur, durch objekte, durch demoschilder oder bewegte körper sichtbar gemacht. die genauen orte für die interventionen werden im laufe des arbeitsprozesses mit den jeweiligen kooperationspartnerinnen ausgewählt. die gebäude, orte, wege und routen werden anhand verschiedener kontexte geplant : der politischen fakten, der umfassenden kapitalation, der menschenrechte, gender, gleichstellung, der jeweiligen brennenden fragen zu diesem zeitpunkt ! die route der macht | zu den waffeln ! wider die kapitalation ! verläuft entlang der symbolischen architektur der macht wie zb. bundeskanzleramt, rathaus, parlament, den ministerien, gerichten und gefängnissen, den diversen ausführenden ämtern der staatlichen gewalt und pendelt zwischen den konsumtempeln der wegwerfgesellschaft und deren kehrseiten hin und her. die achse des guten hingegen berührt und besucht jene personen, initiativen und zivilgesellschaftlichen organisationen, die sich den menschenrechten, dem gemeinwohl, der selbstermächtigung und dem utopischen widmen.

guerilla touren | entwürfe | skizzen | arbeitstitel
zu den waffeln ! wider die kapitalation !
geld | kapitalation | der massstab des geldes | die macht des geldes | geldsystem | bankensystem | flüchtlnge | krieg | waffen | menschenrechte | destruktion | zerstörung | not | flucht | migration | auflösung | rassismus | sexismus | diskriminierung | ausgrenzung | minderheiten |
populismus | mediales dröhnen | massenverdummungswaffen |

niemand kennt sich aus : die achse des guten
selbstbestimmung | selbstermächtigung | demokratie | anarchie | macht | ohnmacht |
menschenrechte | menschenwürde | bedingungsloses grundeinkommen | gemeinwohl ökonomie | fair pay | fair teilung | um fair teilung | alternative währungen | sharing strukturen | humanismus | aufklärung | europa | werte | menschlichkeit | gemeinsamkeit |

zielgruppen
alle. zufällige passanten im öffentlichen raum. akteure, gäste, publikum des künstlerhauses.
zivilgesellschaftliche initiativen und deren umfelder. potentielle akteure. niemand.
eine durchmischung, kommunikation und vernetzung von höchst unterschiedlichen publikumsschichten, segmenten wie kunst, zivilgesellschaftlicher initiativen, aktivistinnen im weitesten sinne, mit passantinnen und den öffentlichen raum zufällig durchquerenden personen wird ausdrücklich angestrebt !